Meisterhafte Teamkommunikation: So stärken positive Selbstgespräche den Zusammenhalt und die Produktivität

Veröffentlicht am 14. Mai 2024 um 10:52

Einführung

Die Kunst der wertschätzenden Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil effektiver Führung und Teamarbeit. Positive Selbstgespräche spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie die Grundlage für den Umgang mit anderen bilden. 

Wertschätzende Kommunikation beginnt bei jedem Einzelnen und strahlt auf das gesamte Team aus. Indem wir lernen, unsere inneren Dialoge positiv zu gestalten, schaffen wir eine Basis für respektvolle und konstruktive Interaktionen im Arbeitsumfeld. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Einblick in die Prinzipien der wertschätzenden Kommunikation und zeigt praktische Wege auf, wie positive Selbstgespräche sowohl das individuelle Wohlbefinden als auch die Teamdynamik verbessern können.

Wertschätzende Kommunikation im Alltag

Grundlagen der wertschätzenden Kommunikation

Wertschätzende Kommunikation basiert auf Respekt, Empathie und Anerkennung. Es geht darum, die Bedürfnisse und Gefühle der Gesprächspartner zu berücksichtigen und eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit zu schaffen. Diese Art der Kommunikation fördert das gegenseitige Verständnis und stärkt die Beziehungen innerhalb des Teams.

Selbstgespräche als Basis

Unsere inneren Monologe beeinflussen maßgeblich, wie wir mit anderen kommunizieren.

Da wir durchschnittlich 60.000 Gedanken pro Tag denken, von denen uns bis zu 90% gar nicht bewusst sind, entscheidet unser inneres Selbstgespräch ( nichts anderes ist Denken) darüber, worauf wir uns tagtäglich fokussieren. Die Rede ist hier von "selektiver Wahrnehmung." Diese ist jedem Menschen inhärent. Wir konzentrieren uns auf bestimmte Dinge, während wir die überwiegende Masse von Sinnesreizen ausblenden.

Jeder, der sich schon einmal für den Kauf eines bestimmten Automodells entschieden hat, weiß, was ich meine: Dürfte er doch in den folgenden Tagen und Wochen deutlich mehr eben dieser Autos auf den Straßen gesehen haben.

Niemand sieht die das große Ganze oder eine objektive Realität. Jeder sieht die Welt etwas anders - gefärbt durch die eigene selektive Wahrnehmung

Bedauerlicherweise führt unser evolutionäres Erbe dazu, dass nur 3% unserer täglichen Gedanken positiv - 27% dagegen negativ sind.

In grauer Vorzeit war es einfach wichtiger zu wissen, wo die Säbelzahntigerhöhle liegt, wo das feindliche Stammesgebiet beginnt und welche Beeren giftig sind. Diese gedankliche Prägung hat zwar lange Zeit unser Überleben gesichert, ist jedoch in der modernen, sich schnell wandelnden Welt unserer Gegenwart eher hinderlich. So mag es kaum verwundern, dass unsere Eltern, Verwandten, Erzieher und alle engeren Bezugspersonen, die unser "gewohnheitsmäßiges Denken" in unseren ersten 7 Lebensjahren geprägt haben, uns oft eher Risikoaversion statt Neugier und Selbstkritik statt Selbstwertschätzung vermittelten.

Die gute Nachricht: Unser gewohnheitsmäßiges Denken können wir jederzeit ändern!

Natürlich nicht auf Knopfdruck. Hier höhlt der stetige Tropfen den Stein. Die Veränderung unserer Denkgewohnheiten ist keine Tür, durch die wir einfach hindurch gehen können - sie gleicht vielmehr einer Treppe. Einer langen Treppe, der Stufen zu erklimmen Mühe macht, doch gleichzeitig von Stufe zu Stufe einen besseren Überblick bringt.

Positive Selbstgespräche helfen also dabei, eine optimistische und konstruktive Haltung einzunehmen, die sich auch in unserer äußeren Kommunikation widerspiegelt. Indem wir uns selbst wertschätzend und ermutigend ansprechen, legen wir den Grundstein für eine ebenso wertschätzende Kommunikation mit unserem Umfeld.

Selbstgespräche prägen unser Selbstbild und unsere Einstellung zu Herausforderungen und Rückschlägen. Negative Selbstgespräche können zu einem Teufelskreis führen, in dem Selbstzweifel und Unsicherheit dominieren. Im Gegensatz dazu stärken positive Selbstgespräche unser Selbstbewusstsein und unsere Resilienz. Beispielsweise kann der Satz „Ich bin in der Lage, diese Aufgabe erfolgreich zu bewältigen“ unsere Herangehensweise an schwierige Situationen grundlegend verändern. Dieser innere Dialog beeinflusst nicht nur unser Wohlbefinden, sondern auch unsere Fähigkeit, mit anderen wertschätzend und konstruktiv zu kommunizieren.

Techniken zur Selbstreflexion

Selbstreflexion ist der erste Schritt zu positiven Selbstgesprächen. Indem wir unsere Gedanken und Gefühle regelmäßig überprüfen, können wir negative Muster erkennen und gezielt verändern. Techniken wie Tagebuch schreiben, Meditation oder achtsames Atmen können hierbei unterstützend wirken.

Das Führen eines Tagebuchs ermöglicht es, Gedanken und Emotionen zu strukturieren und bewusster wahrzunehmen. Dabei sollte man nicht nur negative Erlebnisse festhalten, sondern auch positive Erfahrungen und Erfolge dokumentieren. Meditation und Achtsamkeitsübungen helfen, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und den inneren Dialog zu beruhigen. Diese Praktiken fördern ein tieferes Verständnis für die eigenen Reaktionen und bieten die Möglichkeit, bewusstere Entscheidungen im Umgang mit sich selbst und anderen zu treffen.

  1. Tagebuch führen: Ein Teammitglied beginnt, täglich ein Tagebuch zu führen, in dem es sowohl Herausforderungen als auch Erfolge festhält. Durch diese Reflexion erkennt es Muster und kann gezielt an negativen Gedanken arbeiten, was zu einer insgesamt positiveren Einstellung führt.

  2. Achtsamkeitsmeditation: Ein Manager integriert eine kurze Achtsamkeitsmeditation in seinen Tagesablauf. Jeden Morgen nimmt er sich zehn Minuten Zeit, um sich auf seinen Atem zu konzentrieren und seine Gedanken zur Ruhe zu bringen. Diese Praxis hilft ihm, klarer und fokussierter in den Tag zu starten.

Praktische Übungen

Praktische Übungen helfen, positive Selbstgespräche in den Alltag zu integrieren. Eine bewährte Methode ist das Formulieren von Affirmationen, also positiven Aussagen über uns selbst. Diese sollten konkret und im Präsens formuliert sein, beispielsweise: „Ich bin kompetent und lösungsorientiert.“ Wiederholtes Aufsagen solcher Affirmationen kann unser Selbstbild nachhaltig positiv beeinflussen.

Eine weitere Übung ist das sogenannte „Reframing“, bei dem negative Gedanken in eine positive Perspektive umgewandelt werden. Wenn man beispielsweise denkt: „Ich habe einen Fehler gemacht“, könnte das Reframing lauten: „Dieser Fehler bietet mir die Möglichkeit zu lernen und mich zu verbessern.“ Solche Techniken erfordern Übung, können aber langfristig zu einer deutlichen Verbesserung der inneren und äußeren Kommunikation führen.

Bsp.:

  1. Affirmationen: Ein Angestellter erstellt eine Liste mit positiven Affirmationen wie „Ich meistere jede Herausforderung“ und „Ich bin wertvoll für mein Team“. Jeden Morgen wiederholt er diese Sätze laut vor dem Spiegel, dankt sich selbst für etwas, dass in den letzten Tagen erreicht wurde und baut so Tag für Tag eine positive Grundhaltung auf.

  2. Reframing-Übung: Eine Teamleiterin erwischt sich dabei, wie sie nach einem schwierigen Meeting denkt: „Das war ein Desaster.“ Sie nimmt sich bewusst Zeit, um diesen Gedanken umzuwandeln: „Dieses Meeting hat mir gezeigt, wo ich noch wachsen kann, und ich werde die nächste Gelegenheit nutzen, um es besser zu machen.“

Einfluss auf die Teamkommunikation

Verbesserung der Zusammenarbeit

Positive Selbstgespräche wirken sich direkt auf unsere Kommunikationsweise im Team aus.  Warum? Wenn ich mich selbst wertschätze - auch unabhängig von meinen Leistungen, Erfolgen und oft sehr verzerrten "Momentaufnehmen" meiner selbst - entsteht daraus eine Gewohnheit. Wertschätzung wird mein üblicher Modus Operandi; gleich einer Orange, die Orangensaft abgibt, egal, ob sie ausgepresst, gegen eine Wand geworfen oder zertreten wird... Wird Wertschätzung mein gewohnheitsmäßiges Verhalten, begegne ich meinen Teammitgliedern ebenso. Darüber hinaus ist Wertschätzung ebenso ansteckend, wie eine Grippe... oder eben Ablehnung.

In einem Team, in dem wertschätzende Kommunikation praktiziert wird, fühlen sich die Mitglieder gehört und respektiert. Dies ermutigt sie, ihre Ideen und Bedenken offen zu teilen, was zu innovativeren und effektiveren Lösungen führen kann. Eine positive Kommunikationskultur schafft ein Umfeld, in dem Fehler als Lernmöglichkeiten gesehen werden und gegenseitige Unterstützung gefördert wird. Diese Atmosphäre der Zusammenarbeit und des gegenseitigen Respekts ist entscheidend für den langfristigen Erfolg eines Teams.

Schaffung eines positiven Arbeitsumfelds

Ein positiver innerer Dialog trägt zu einer positiven Grundhaltung bei. Diese strahle ich aus und trage damit wiederum zur Schaffung eines angenehmen Arbeitsumfelds bei. Mitarbeiter, die sich selbst wertschätzend begegnen, neigen dazu, auch ihren Kollegen mit Respekt und Anerkennung zu begegnen. Dies fördert ein harmonisches Miteinander und ein Gefühl von Sicherheit bzw. Geborgenheit innerhalb des Teams. Die Folgen sind gesteigerte Zufriedenheit und Produktivität.

Ein angenehmes Arbeitsumfeld zeichnet sich durch Vertrauen, Offenheit und gegenseitige Unterstützung aus. Wenn Mitarbeiter sich selbst und ihre Kollegen wertschätzen, entsteht eine Kultur, in der jeder Einzelne sein volles Potenzial entfalten kann. Dies führt nicht nur zu einer höheren Arbeitszufriedenheit, sondern auch zu einer besseren Leistungsfähigkeit und geringeren Fehlzeiten. Ein positiver innerer Dialog ist daher vielleicht der wichtigste Faktor für die Schaffung und Aufrechterhaltung eines gesunden und produktiven Arbeitsklimas. Zwei Möglichkeiten sind hier bspw.:

  1. Team-Rituale einführen: Ein Team führt ein tägliches Ritual ein, bei dem jedes Mitglied einen positiven Aspekt des Vortags oder eine Anerkennung für einen Kollegen teilt. Dieses Ritual stärkt den Zusammenhalt und sorgt für eine positive Stimmung zu Beginn des Arbeitstages.

  2. Offene Feedback-Kultur: Ein Unternehmen implementiert eine offene Feedback-Kultur, bei der Mitarbeiter regelmäßig positives Feedback und konstruktive Kritik geben und empfangen. Durch Workshops und Trainings wird den Mitarbeitern gezeigt, wie man Feedback wertschätzend und respektvoll formuliert, was die Zusammenarbeit und das Vertrauen untereinander stärkt.

Fazit

Wertschätzende Kommunikation beginnt bei uns selbst. Durch positive Selbstgespräche können wir eine konstruktive und respektvolle Kommunikationskultur fördern, die sich positiv auf die Zusammenarbeit im Team auswirkt. Indem wir unsere inneren Monologe bewusst gestalten, trainieren wir unseren Fokus mit dem wir den Alltag und uns selbst bewerten.

Damit legen wir den Grundstein für unsere Bewertung anderer Personen - folglich für eine erfolgreiche und harmonische Teamarbeit.

Die Fähigkeit, positiv und wertschätzend mit sich selbst zu kommunizieren, ist der Schlüssel zu einem gesunden Selbstbewusstsein und einer effektiven Kommunikation mit anderen. Durch die bewusste Pflege unserer inneren Dialoge schaffen wir die Voraussetzungen für eine erfolgreiche und erfüllende Zusammenarbeit in jedem Team. Wertschätzende Kommunikation ist nicht nur eine Technik, sondern eine Haltung, die das gesamte Arbeitsumfeld nachhaltig positiv beeinflussen kann.

Der Einsatz von Techniken zur Selbstreflexion, wie Tagebuch schreiben und Achtsamkeitsmeditation, sowie das Üben positiver Selbstgespräche durch Affirmationen und Reframing, ermöglicht es uns, eine optimistische und konstruktive Einstellung zu entwickeln. Diese innere Haltung spiegelt sich in unserer Kommunikation wider und fördert ein positives Arbeitsumfeld. 

Wertschätzende Kommunikation, die auf positiven Selbstgesprächen basiert, ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen und harmonischen Teamarbeit. Indem wir uns selbst und unsere Kollegen respektvoll und anerkennend behandeln, schaffen wir ein Umfeld, in dem jeder sein volles Potenzial entfalten kann. Dies führt nicht nur zu einer höheren Arbeitszufriedenheit und besseren Leistungen, sondern auch zu einer Kultur des Vertrauens und der Offenheit, die für den langfristigen Erfolg eines jeden Teams unerlässlich ist.

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